Aktuelle Nachrichten

Mi

30

Nov

2016

Graswarder bei Nacht

Eine solche Aufnahme ist nur bei dunklem und sehr klarem Himmel fernab jeglicher Lichtverschmutzung zu machen. Das war in Heiligenhafen - wenn auch nicht perfekt- Anfang November möglich.

 

Das Bild selber ist eine Komposition von ca. 200 Aufnahmen, die jeweils bei ISO 3200 und f/2,8  20 ohne Pause belichtet wurde. Dabei sind die Sterne pro Einzelaufnahme noch Punkte.

 

Mit Hilfe einer speziellen Software kann man die Strichspuren zusammensetzen. Hierbei wird nun die Sternenhelligkeit addiert. Ansonsten wäre der Vordergrund stark überbelichtet. Die Kamera muss dazu auf einem Stativ stehen und die Belichtung erfolgt automatisch. Weitere Hinweise gibt der Bildautor Manfred Kiau. Nähere Angaben sind über den NABU Heiligenhafen zu erfahren.

 

 

Text: K. Dürkop, Foto: M. Kiau

Sa

26

Nov

2016

Vogelgrippe im Naturschutzgebiet?

Aufgeschreckt durch die täglichen Meldungen zur Vogelgrippe, haben wir mit einer kleinen Beobachtergruppe am 24.11. den Graswarder nach verendeten Wasservögeln abgesucht. Ergebnis: Kein einziger Hinweis auf tote Enten oder Gänse an der Küstenlinie und den Lagunenrändern des Naturschutzgebietes. Wollen wir hoffen, dass diese  erfreuliche Tatsache auch in der nächsten Zeit anhält!

Auffallend war an diesem Tag ein großer Flug mit ca. 700 Nonnengänsen, die eifrig  nach Gräsern des Rotschwingels suchten. Sie sind aber schon längere Zeit Gäste bei uns. Noch bleibt die Frage offen, ob sie in dieser Anzahl ähnlich wie schon im vergangenen Jahre wieder im Heiligenhafener Umfeld rasten werden.  

 

Vermeldet werden konnten darüber hinaus noch: Schneeammern, Bekassinen, einige Alpenstrandläufer, Krickenten und im Westen des Gebietes schwerpunktmäßig Pfeifenten.

 

 

Text und Fotos: Klaus Dürkop

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Mo

12

Sep

2016

11 Journalisten auf dem Graswarder

Durch Vermittlung des Tourismus-Service Heiligenhafen besuchten am Sonnabend, den 27. August, 11 Journalisten aus Deutschland ( incl. eines Fernsehteams) das Naturschutzgebiet. Der NABU begrüßte sie bei strahlendem Kaiser-wetter mit Getränken und einer Besonderheit: Pfefferkresse in Schinken-röllchen auf silbernem Tablett,  präsentiert von unserer Naturschutzwartin Mairin Lenz.

Warum aber diesen Aufwand: Die mundgerechten Schinkenröllchen sollten den Blick auf eine Gewürzpflanze lenken, die hier in und um den Graswarder in den letzten Jahren eine erstaunliche Entwicklung vollzogen hat. Bis vor wenigen Jahren wurde sie noch auf der Roten Liste der gefährdeten Pflanzen geführt. Heute ist sie so häufig geworden, dass sie problemlos für die heimische Küche genutzt werden könnte. In der französischen Kühe heiß geliebt, fristet sie in Deutschland noch ein Schattendasein. Schon mehrfach habe ich den Versuch gemacht, sie hier Gastronomiebetrieben und ihren Köchen anzubieten, leider noch ohne den erhofften Erfolg. Vielleicht geling es uns jetzt durch die hier versammelten Journalisten einen Zugang zur hiesigen Küche zu verschaffen. Das Sprichwort: „Wat de buer ni kenn, fret he nich“, sollte in der Zukunft durchbrochen werden.

Aus diesem Grund hat Dr. Ellen Rades ein Beschreibung dieser Pflanze mit ihren Vorzügen erstellt, die wir den Journalisten mitgegeben haben.

Auf jede Fälle war die Diskussion um die noch weitgehend unbekannte Gewürzpflanze  ein guter Einstieg in das Spannungsfeld Naturschutz und Touristik in und um Heiligenhafen.

Lepidium latifolium, Kreuzblütler auch: Pfefferkraut, Breitblättrige Kresse, Senfkresse, Ausdauernde Kresse, Pepperwort , Dittander, oder Strand-Karse.
Lepidium latifolium, Kreuzblütler auch: Pfefferkraut, Breitblättrige Kresse, Senfkresse, Ausdauernde Kresse, Pepperwort , Dittander, oder Strand-Karse.

Die Pfefferkresse ist eine krautige,  ausdauernde, bei uns winterharte Pflanze. Sie wird bis zu einem Meter hoch und ist reich mit dicklichen, lederartigen Blättern besetzt. Die weißen, duftenden Blütenstande sind zahlreich und bilden ziemlich locker verzweigte Rispen. Alle Teile der Pflanze sind essbar, auch die Wurzeln und deren Ausläufer, mit denen sie oft dichte Gruppen bildet.

Die Pflanze vermag direkt an der Uferlinie der Ostsee zu wachsen, wo sonst kaum eine andere Pflanze gedeiht.  Sie ist salzliebend und kommt daher an Dünenrändern sowie auf Salzwiesen der Küste, auf Sand- oder Tonböden vor. Die Wellen oder die Eisbewegungen stören die Pflanze mit ihrem kräftigen Wurzelstock wenig.

Die Breitblättrige Kresse ist auch eine alte Salat- und Gewürzpflanze  und kann genau wie die Gartenkresse in der Küche verwendet werden. Verwendet werden auch hier vorzugsweise die jungen Blätter, ältere können auch gekocht werden. Die jungen Pflanzenteile schmecken intensiv pfeffrig scharf und kresseartig. Wenn die Pflanzen älter werden, erinnert der Geschmack ein wenig an Meerrettich.Die Kresse schmeckt sehr lecker in Salaten und Saucen, auf Brot mit Frischkäse, mit Käse, in Dips, Kräuterbutter oder Kräuterquark; auch an Pasta oder als Würze an Eintopf und Suppen.

Das scharfe Geschmackserlebnis ist aber nur von kurzer Dauer, denn anders wie bei Chili wirkt die Schärfe nicht nach.Bei Erkältung hilft es, wenn ein Blatt pur gegessen wird. Das befreit Nase und Rachen.

Ein Rezeptbeispiel:
Pesto von ausdauernder Gartenkresse
Die frischen Blätter von ausdauernder Gartenkresse mit etwas Knoblauch, Salz und Olivenöl in der Küchenmaschine mit Messer zu einer streichfähigen Masse verarbeiten, in ein Glas abfüllen und mit einer Schicht Olivenöl bedecken. Hält sich im Kühlschrank mehrere Wochen.

 

Text: Dr. Ellen Rades, Klaus Dürkop

Fotos: Klaus Dürkop

 

Quellen:

https://de.wikipedia.org/wiki/Pfefferkraut
http://www.luontoportti.com/suomi/de/kukkakasvit/breitblättrige-kresse
http://www.deaflora.de/Shop/Kresse/

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Mo

22

Aug

2016

Vogelzug in vollem Gang

Millionen von Zugvögeln sind nun wieder auf dem Weg in ihre Winterquartiere. Von ihnen nutzt naturgemäß nur ein kleiner aber nicht unbedeutender Teil den Graswarder als Leitlinie. Als eine Momentaufnahme sei der 15. August genannt, an dem bei leichtem Süd-West-Winden die Küstenseeschwalben unaufhörlich in kleinen oder größeren Trupps an der Südgrenze des NSG vorbeizogen, sich aber keinen Zwischen- stopp gönnten und stets in westlicher Richtung hinter dem Ferienzentrum verschwanden.

Im Zeitraum von 10.00 Uhr bis 19.00 Uhr - ohne Anspruch auf Vollständigkeit -  seien hier die folgenden Beobachtungen genannt: 9, 31, 7, 3, 13, 16, 21, 29, 51 Exemplare Brandseeschwalben flogen das NSG den ganzen Tag von Norden kommend an. Ein kleiner Teil von ihnen  machte Pause auf den Sand- und Geröllflächen im Süden des Gebietes und konnte bei  Stoßtauchen von der Veranda des Naturzentrums großartig beobachtet werden. Sie verließen das Gebiet stets in Richtung Süden.

Von der Veranda konnten darüber hinaus gezählt werden:
24 Rotschenkel, 3 Kiebitzregenpfeifer, 30 Goldregenpfeifer, 7 Pfuhlschnepfen, 51 Alpen-strandläufer, 5 Große Brachvögel, 7 Regenbrachvögel und diverse Limikolen wie Grün- schenkel und Flussuferläufer, die in der Regel für mehrere Tage auf dem Graswarder Rast machen,  3 Steinschmätzer und viele, viele Schafstelzen. Die Anzahl dieser  ziehenden Singvogelart mag an diesem Tag in die Tausenden gehen. In den Kartoffelrosen am Blockhaus frühstücken Grünlinge die reifenden Früchte.Eine imponierende Artenzahl, wenn man bedenkt, dass nur der Blick vom Naturzentrum berücksichtigt wurden.

Auf dem Graswarder dominieren ansonsten ca. 2000 Graugänse, wenige Kanadagänse und zunehmend die Sturmmöwen, die mit ihren Jungen aber kurz vor ihrem  Wegzug sind.

 

Ein Ausflug zum Naturschutzgebiet lohnt sich also. Gäste sind immer willkommen.

Text und Fotos: Klaus Dürkop

 

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So

31

Jul

2016

Sturmmöwenbilanz 2016: Es geht doch...!

Mit verhaltenen Erwartungen gingen wir im Frühjahr 2016 in die Brutsaison. Dass sie so erfolgreich verlaufen sollte, hatten wir nicht erwartet. Aber der Reihe nach: Nach-

dem wir die bekannten und auch erprobten E-Zäune errichtet hatten, wurden diese nochmals durch einen 40 Zentimeter hohen, undurchlässigen Plastikzaun ergänzt bzw. abgesichert. Die Erstellung der Zäune war äußerst zeit- und kostenaufwändig (85 ehrenamtliche Stunden und extra Kosten für die 400 Meter lange Plastikfolie). Der Zaun hat eine Länge von 400 Metern und umfasst damit etwa einen Hektar. Das ist nur eine Fläche von ca. 1/85 der Landfläche des NSG.

Wie wir  2015 durch Wärmebildkameras erfahren hatten, wurden die Gelege in der Sturmmöwenkolonie seit Jahren (auch die von Austernfischer, Reiherente und Löffelente)  flächendeckend durch Igel ausgeräumt. Wir gingen also mit der Erwartung und der Hoffnung in die neue Brutsaison, dass die Folie die Igel am Eindringen hindern würden. Vierzehn Tage ging die Rechnung auch auf. Dann war an drei Stellen die Plastikfolie durchbissen worden und  erste Gelege aus der Kolonie verschwunden. Der Schaden am Plastikzaun war zwar schnell behoben, aber die Eindringliche noch lange nicht vertrieben. Aufwändige nächtliche Kontrollen mit Scheinwerfern folgten. Die Sturmmöwenkolonie blieb zumindest in der Folgezeit von Prädatoren unbehelligt.

Nachdem im Frühjahr um den 17. März etwa 250 Paare in der Kolonie unterhalb des Naturzentrums eingeflogen waren, brüteten 221 Paare erfolgreich. Verluste an Gelegen erfolgten lediglich durch Silbermöwen und bei den Jungvögeln insbesondere durch den Seeadler. Ein wahres Schauspiel, wenn dieser von hunderten von Sturmmöwen mit Flügelschlagen, Verkotungen und einem Mordslärm verfolgt wurde. Der Erfolg der Seeadler hält sich in Grenzen und sei ihm auch gegönnt.

Soweit mir bekannt ist, hat es an der gesamten schleswig-holsteinischen Ostseeküste seit langem keinen so sichtbaren und zahlenmäßigen Erfolg bei Küstenvögeln gegeben, wie hier in der eingezäunten Sturmmöwenkolonie.

Nach vorläufigen Ergebnissen zieht  jedes Brutpaar 1,8 Jungvögel groß. Sie sind zum Großteil in diesen Tagen flügge geworden, nur noch“ Restbestände“ halten sich am Tage in der eigentlichen Kolonie auf. Zum Abend versammeln sich in und um die Kolonie,  zur  Zeit bis zu 1500 Exemplare allein an Möwen, dazu Graugänse und Enten, offensichtlich,  weil sie in diesem Umfeld nicht mit Füchsen rechnen müssen. Der Bruterfolg zeigt, dass durch das Aufstellen von E-Zäunen und Plastikfolien Prädatoren wie Füchse, Marder und Igel aus den Kolonien von Küstenvögeln herausgehalten werden können. Zu bedenken ist aber, dass die Abwehr mit Zäunen dieser Art sehr aufwändig ist und von Ehrenamtlichen in der Zukunft nicht geleistet werden kann.  Daher ist geplant, mit einem Gitterzaun großflächig das Naturschutzgebiet abzusichern.

Text und Fotos: Klaus Dürkop

 

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Mi

30

Nov

2016

Graswarder bei Nacht

Eine solche Aufnahme ist nur bei dunklem und sehr klarem Himmel fernab jeglicher Lichtverschmutzung zu machen. Das war in Heiligenhafen - wenn auch nicht perfekt- Anfang November möglich.

 

Das Bild selber ist eine Komposition von ca. 200 Aufnahmen, die jeweils bei ISO 3200 und f/2,8  20 ohne Pause belichtet wurde. Dabei sind die Sterne pro Einzelaufnahme noch Punkte.

 

Mit Hilfe einer speziellen Software kann man die Strichspuren zusammensetzen. Hierbei wird nun die Sternenhelligkeit addiert. Ansonsten wäre der Vordergrund stark überbelichtet. Die Kamera muss dazu auf einem Stativ stehen und die Belichtung erfolgt automatisch. Weitere Hinweise gibt der Bildautor Manfred Kiau. Nähere Angaben sind über den NABU Heiligenhafen zu erfahren.

 

 

Text: K. Dürkop, Foto: M. Kiau

Sa

26

Nov

2016

Vogelgrippe im Naturschutzgebiet?

Aufgeschreckt durch die täglichen Meldungen zur Vogelgrippe, haben wir mit einer kleinen Beobachtergruppe am 24.11. den Graswarder nach verendeten Wasservögeln abgesucht. Ergebnis: Kein einziger Hinweis auf tote Enten oder Gänse an der Küstenlinie und den Lagunenrändern des Naturschutzgebietes. Wollen wir hoffen, dass diese  erfreuliche Tatsache auch in der nächsten Zeit anhält!

Auffallend war an diesem Tag ein großer Flug mit ca. 700 Nonnengänsen, die eifrig  nach Gräsern des Rotschwingels suchten. Sie sind aber schon längere Zeit Gäste bei uns. Noch bleibt die Frage offen, ob sie in dieser Anzahl ähnlich wie schon im vergangenen Jahre wieder im Heiligenhafener Umfeld rasten werden.  

 

Vermeldet werden konnten darüber hinaus noch: Schneeammern, Bekassinen, einige Alpenstrandläufer, Krickenten und im Westen des Gebietes schwerpunktmäßig Pfeifenten.

 

 

Text und Fotos: Klaus Dürkop

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Mo

12

Sep

2016

11 Journalisten auf dem Graswarder

Durch Vermittlung des Tourismus-Service Heiligenhafen besuchten am Sonnabend, den 27. August, 11 Journalisten aus Deutschland ( incl. eines Fernsehteams) das Naturschutzgebiet. Der NABU begrüßte sie bei strahlendem Kaiser-wetter mit Getränken und einer Besonderheit: Pfefferkresse in Schinken-röllchen auf silbernem Tablett,  präsentiert von unserer Naturschutzwartin Mairin Lenz.

Warum aber diesen Aufwand: Die mundgerechten Schinkenröllchen sollten den Blick auf eine Gewürzpflanze lenken, die hier in und um den Graswarder in den letzten Jahren eine erstaunliche Entwicklung vollzogen hat. Bis vor wenigen Jahren wurde sie noch auf der Roten Liste der gefährdeten Pflanzen geführt. Heute ist sie so häufig geworden, dass sie problemlos für die heimische Küche genutzt werden könnte. In der französischen Kühe heiß geliebt, fristet sie in Deutschland noch ein Schattendasein. Schon mehrfach habe ich den Versuch gemacht, sie hier Gastronomiebetrieben und ihren Köchen anzubieten, leider noch ohne den erhofften Erfolg. Vielleicht geling es uns jetzt durch die hier versammelten Journalisten einen Zugang zur hiesigen Küche zu verschaffen. Das Sprichwort: „Wat de buer ni kenn, fret he nich“, sollte in der Zukunft durchbrochen werden.

Aus diesem Grund hat Dr. Ellen Rades ein Beschreibung dieser Pflanze mit ihren Vorzügen erstellt, die wir den Journalisten mitgegeben haben.

Auf jede Fälle war die Diskussion um die noch weitgehend unbekannte Gewürzpflanze  ein guter Einstieg in das Spannungsfeld Naturschutz und Touristik in und um Heiligenhafen.

Lepidium latifolium, Kreuzblütler auch: Pfefferkraut, Breitblättrige Kresse, Senfkresse, Ausdauernde Kresse, Pepperwort , Dittander, oder Strand-Karse.
Lepidium latifolium, Kreuzblütler auch: Pfefferkraut, Breitblättrige Kresse, Senfkresse, Ausdauernde Kresse, Pepperwort , Dittander, oder Strand-Karse.

Die Pfefferkresse ist eine krautige,  ausdauernde, bei uns winterharte Pflanze. Sie wird bis zu einem Meter hoch und ist reich mit dicklichen, lederartigen Blättern besetzt. Die weißen, duftenden Blütenstande sind zahlreich und bilden ziemlich locker verzweigte Rispen. Alle Teile der Pflanze sind essbar, auch die Wurzeln und deren Ausläufer, mit denen sie oft dichte Gruppen bildet.

Die Pflanze vermag direkt an der Uferlinie der Ostsee zu wachsen, wo sonst kaum eine andere Pflanze gedeiht.  Sie ist salzliebend und kommt daher an Dünenrändern sowie auf Salzwiesen der Küste, auf Sand- oder Tonböden vor. Die Wellen oder die Eisbewegungen stören die Pflanze mit ihrem kräftigen Wurzelstock wenig.

Die Breitblättrige Kresse ist auch eine alte Salat- und Gewürzpflanze  und kann genau wie die Gartenkresse in der Küche verwendet werden. Verwendet werden auch hier vorzugsweise die jungen Blätter, ältere können auch gekocht werden. Die jungen Pflanzenteile schmecken intensiv pfeffrig scharf und kresseartig. Wenn die Pflanzen älter werden, erinnert der Geschmack ein wenig an Meerrettich.Die Kresse schmeckt sehr lecker in Salaten und Saucen, auf Brot mit Frischkäse, mit Käse, in Dips, Kräuterbutter oder Kräuterquark; auch an Pasta oder als Würze an Eintopf und Suppen.

Das scharfe Geschmackserlebnis ist aber nur von kurzer Dauer, denn anders wie bei Chili wirkt die Schärfe nicht nach.Bei Erkältung hilft es, wenn ein Blatt pur gegessen wird. Das befreit Nase und Rachen.

Ein Rezeptbeispiel:
Pesto von ausdauernder Gartenkresse
Die frischen Blätter von ausdauernder Gartenkresse mit etwas Knoblauch, Salz und Olivenöl in der Küchenmaschine mit Messer zu einer streichfähigen Masse verarbeiten, in ein Glas abfüllen und mit einer Schicht Olivenöl bedecken. Hält sich im Kühlschrank mehrere Wochen.

 

Text: Dr. Ellen Rades, Klaus Dürkop

Fotos: Klaus Dürkop

 

Quellen:

https://de.wikipedia.org/wiki/Pfefferkraut
http://www.luontoportti.com/suomi/de/kukkakasvit/breitblättrige-kresse
http://www.deaflora.de/Shop/Kresse/

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Mo

22

Aug

2016

Vogelzug in vollem Gang

Millionen von Zugvögeln sind nun wieder auf dem Weg in ihre Winterquartiere. Von ihnen nutzt naturgemäß nur ein kleiner aber nicht unbedeutender Teil den Graswarder als Leitlinie. Als eine Momentaufnahme sei der 15. August genannt, an dem bei leichtem Süd-West-Winden die Küstenseeschwalben unaufhörlich in kleinen oder größeren Trupps an der Südgrenze des NSG vorbeizogen, sich aber keinen Zwischen- stopp gönnten und stets in westlicher Richtung hinter dem Ferienzentrum verschwanden.

Im Zeitraum von 10.00 Uhr bis 19.00 Uhr - ohne Anspruch auf Vollständigkeit -  seien hier die folgenden Beobachtungen genannt: 9, 31, 7, 3, 13, 16, 21, 29, 51 Exemplare Brandseeschwalben flogen das NSG den ganzen Tag von Norden kommend an. Ein kleiner Teil von ihnen  machte Pause auf den Sand- und Geröllflächen im Süden des Gebietes und konnte bei  Stoßtauchen von der Veranda des Naturzentrums großartig beobachtet werden. Sie verließen das Gebiet stets in Richtung Süden.

Von der Veranda konnten darüber hinaus gezählt werden:
24 Rotschenkel, 3 Kiebitzregenpfeifer, 30 Goldregenpfeifer, 7 Pfuhlschnepfen, 51 Alpen-strandläufer, 5 Große Brachvögel, 7 Regenbrachvögel und diverse Limikolen wie Grün- schenkel und Flussuferläufer, die in der Regel für mehrere Tage auf dem Graswarder Rast machen,  3 Steinschmätzer und viele, viele Schafstelzen. Die Anzahl dieser  ziehenden Singvogelart mag an diesem Tag in die Tausenden gehen. In den Kartoffelrosen am Blockhaus frühstücken Grünlinge die reifenden Früchte.Eine imponierende Artenzahl, wenn man bedenkt, dass nur der Blick vom Naturzentrum berücksichtigt wurden.

Auf dem Graswarder dominieren ansonsten ca. 2000 Graugänse, wenige Kanadagänse und zunehmend die Sturmmöwen, die mit ihren Jungen aber kurz vor ihrem  Wegzug sind.

 

Ein Ausflug zum Naturschutzgebiet lohnt sich also. Gäste sind immer willkommen.

Text und Fotos: Klaus Dürkop

 

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So

31

Jul

2016

Sturmmöwenbilanz 2016: Es geht doch...!

Mit verhaltenen Erwartungen gingen wir im Frühjahr 2016 in die Brutsaison. Dass sie so erfolgreich verlaufen sollte, hatten wir nicht erwartet. Aber der Reihe nach: Nach-

dem wir die bekannten und auch erprobten E-Zäune errichtet hatten, wurden diese nochmals durch einen 40 Zentimeter hohen, undurchlässigen Plastikzaun ergänzt bzw. abgesichert. Die Erstellung der Zäune war äußerst zeit- und kostenaufwändig (85 ehrenamtliche Stunden und extra Kosten für die 400 Meter lange Plastikfolie). Der Zaun hat eine Länge von 400 Metern und umfasst damit etwa einen Hektar. Das ist nur eine Fläche von ca. 1/85 der Landfläche des NSG.

Wie wir  2015 durch Wärmebildkameras erfahren hatten, wurden die Gelege in der Sturmmöwenkolonie seit Jahren (auch die von Austernfischer, Reiherente und Löffelente)  flächendeckend durch Igel ausgeräumt. Wir gingen also mit der Erwartung und der Hoffnung in die neue Brutsaison, dass die Folie die Igel am Eindringen hindern würden. Vierzehn Tage ging die Rechnung auch auf. Dann war an drei Stellen die Plastikfolie durchbissen worden und  erste Gelege aus der Kolonie verschwunden. Der Schaden am Plastikzaun war zwar schnell behoben, aber die Eindringliche noch lange nicht vertrieben. Aufwändige nächtliche Kontrollen mit Scheinwerfern folgten. Die Sturmmöwenkolonie blieb zumindest in der Folgezeit von Prädatoren unbehelligt.

Nachdem im Frühjahr um den 17. März etwa 250 Paare in der Kolonie unterhalb des Naturzentrums eingeflogen waren, brüteten 221 Paare erfolgreich. Verluste an Gelegen erfolgten lediglich durch Silbermöwen und bei den Jungvögeln insbesondere durch den Seeadler. Ein wahres Schauspiel, wenn dieser von hunderten von Sturmmöwen mit Flügelschlagen, Verkotungen und einem Mordslärm verfolgt wurde. Der Erfolg der Seeadler hält sich in Grenzen und sei ihm auch gegönnt.

Soweit mir bekannt ist, hat es an der gesamten schleswig-holsteinischen Ostseeküste seit langem keinen so sichtbaren und zahlenmäßigen Erfolg bei Küstenvögeln gegeben, wie hier in der eingezäunten Sturmmöwenkolonie.

Nach vorläufigen Ergebnissen zieht  jedes Brutpaar 1,8 Jungvögel groß. Sie sind zum Großteil in diesen Tagen flügge geworden, nur noch“ Restbestände“ halten sich am Tage in der eigentlichen Kolonie auf. Zum Abend versammeln sich in und um die Kolonie,  zur  Zeit bis zu 1500 Exemplare allein an Möwen, dazu Graugänse und Enten, offensichtlich,  weil sie in diesem Umfeld nicht mit Füchsen rechnen müssen. Der Bruterfolg zeigt, dass durch das Aufstellen von E-Zäunen und Plastikfolien Prädatoren wie Füchse, Marder und Igel aus den Kolonien von Küstenvögeln herausgehalten werden können. Zu bedenken ist aber, dass die Abwehr mit Zäunen dieser Art sehr aufwändig ist und von Ehrenamtlichen in der Zukunft nicht geleistet werden kann.  Daher ist geplant, mit einem Gitterzaun großflächig das Naturschutzgebiet abzusichern.

Text und Fotos: Klaus Dürkop

 

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