Rauchschwalbe (Hirundo rustica)

Rauchschwalbe
Rauchschwalbe

Vorkommen und Wanderungen: Rauchschwalben nisten rund um den nördlichen Erdball in fast ganz Europa, Asien bis zum Pazifik. In Mitteleuropa brüten sie von den Küstenniederungen und den vorgelagerten Inseln bis zu den Alpen auf etwa 1000 Meter. Bevor sie sich auf ihren Flug in die Überwinterungsgebiete machen, übernachten die Rauchschwalben u.a. gern zu Tausenden in bestimmten Schilfgebieten, faszinierend auch die Ansammlungen auf Überlandkabeln. Im September und Oktober ziehen sie nach Afrika und überwintern dort südlich der Sahara.

 

Brutbiologie: Bei uns brüten die Rauchschwalben als Kulturfolger gern im Innern von Gebäuden; in Tordurchfahrten, Garagen, besonders gern auch in Viehställen. Indirekt hatte der Mensch also an der Ausbreitung der Rauchschwalbe großen Anteil. Die Nester werden in „offener“ Bauweise frei an die Wände geklebt oder auf Balken und Mauervorsprünge aufgesetzt. Dazu brauchen sie lehmige Erdklumpen, die mit Speichel durchsetzt werden. Zur Verstärkung werden Haare, Halme etc. eingewoben In ca. acht Tagen wird ein Nest mit 750-1400 Klümpchen fertig gestellt.

 

Verhalten: Fast immer tätigen die Rauchschwalben ihren Nahrungserwerb in der Luft. Flughöhe und Jagdweise sind abhängig vom Insektenangebot und der Witterung. Bei Dauerregen fliegen sie knapp über dem Boden oder an windgeschützten Stellen entlang den Dünen auf dem Graswarder.

 

Besonderheiten: Auf dem Graswarder brüten regelmäßig bis zu 11 Paare unter den Vordächern des Naturzentrums und anderen Reetdachhäusern. Gern nehmen die Rauchschwalben die angebotenen Kunstnester aus Holzbeton an. Hier fast eine Notwendigkeit, da die Schwalben häufig nur sandhaltiges Baumaterial vorfinden und bei starken Winden mitsamt den Nestern, Eiern und den Jungen herabstürzen.