Millionen von Zugvögeln sind nun wieder auf dem Weg in ihre Winterquartiere. Von ihnen nutzt naturgemäß nur ein kleiner aber nicht unbedeutender Teil den Graswarder als Leitlinie. Als eine
Momentaufnahme sei der 15. August genannt, an dem bei leichtem Süd-West-Winden die Küstenseeschwalben unaufhörlich in kleinen oder größeren Trupps an der Südgrenze des NSG vorbeizogen, sich aber
keinen Zwischen- stopp gönnten und stets in westlicher Richtung hinter dem Ferienzentrum verschwanden.
Im Zeitraum von 10.00 Uhr bis 19.00 Uhr - ohne Anspruch auf Vollständigkeit - seien hier die folgenden Beobachtungen genannt: 9, 31, 7, 3, 13, 16,
21, 29, 51 Exemplare Brandseeschwalben flogen das NSG den ganzen Tag von Norden kommend an. Ein kleiner Teil von ihnen machte Pause auf den Sand- und
Geröllflächen im Süden des Gebietes und konnte bei Stoßtauchen von der Veranda des Naturzentrums großartig beobachtet werden. Sie verließen das
Gebiet stets in Richtung Süden.
Von der Veranda konnten darüber hinaus gezählt werden:
24 Rotschenkel, 3 Kiebitzregenpfeifer, 30 Goldregenpfeifer, 7 Pfuhlschnepfen, 51 Alpen-strandläufer, 5 Große Brachvögel, 7 Regenbrachvögel und diverse Limikolen wie Grün- schenkel und
Flussuferläufer, die in der Regel für mehrere Tage auf dem Graswarder Rast machen, 3 Steinschmätzer und viele, viele Schafstelzen. Die Anzahl
dieser ziehenden Singvogelart mag an diesem Tag in die Tausenden gehen. In den Kartoffelrosen am Blockhaus frühstücken Grünlinge die reifenden
Früchte.Eine imponierende Artenzahl, wenn man bedenkt, dass nur der Blick vom Naturzentrum berücksichtigt wurden.
Auf dem Graswarder dominieren ansonsten ca. 2000 Graugänse, wenige Kanadagänse und zunehmend die Sturmmöwen, die mit ihren Jungen aber kurz vor ihrem
Wegzug sind.
Ein Ausflug zum Naturschutzgebiet lohnt sich also. Gäste sind immer willkommen.
Text und Fotos: Klaus Dürkop
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