Kormorane sind bisher im NSG Graswarder noch keine Brutvögel, obwohl zeitweise ab August schon bis zu 750 Exemplare gezählt werden konnten. Bodenbrütende Kormorane treten im Bereich der Ostseeküste nämlich vermehrt auf; so auf dänischen Inseln oder auch auf der Insel Heuwiese im Strelasund in der Nähe von Rügen und im Wasservogelreservat Wallnau.
Kormorane sind ausschließlich Fischfresser und verbrauchen täglich zwischen 350-500Gramm. Auf Grund dieses „großen Hungers“ waren Fischer auf diese Vogelart nicht gut zu sprechen. Einem Bericht des „Handbuches der Deutschen Vogelkunde“ ist z.B. folgendes zu entnehmen: „1810 hatten sich Kormorane am Großen Binnensee der Hohwachter Bucht in Ostholstein in einer Saatkrähen- und Reiherkolonie eingenistet. In wenigen Jahren vermehrten sie sich so stark, dass 1816 die Zerstörung der Kolonie angeordnet wurde. 1660 Nester sollen damals vernichtet worden sein. Bis zu 50 Nester standen auf einzelnen Bäumen“. Vielen anderen Kolonien in Deutschland erging es ähnlich.
Um die Jahrhundertwende war der Kormoran deshalb im nördlichen Europa nahezu ausgerottet. Eine langsame Wiederausbreitung begann von den Niederlanden, Polen und Mecklenburg-Vorpommern aus, wo geringe Restbestände überlebt hatten.
Aufgrund verbesserter internationaler Schutzbestimmungen kam es in den achtziger Jahren des letzten Jahrhunderts zu einer langsamen Bestandszunahme.
Die intensive Bewirtschaftung der Gewässer ist heute wieder ein wesentlicher Grund dafür, dass die Kormorane an Fischteichen zu einem fischereiwirtschaftlichen Problem hochstilisiert werden. Es gilt dauerhafte und zugleich ökologische Lösungen zu suchen. Der Abschuss dieser Vögel kann und darf aber keine Lösung sein.