Graugans (Anser anser)

Graugans
Graugans

Vorkommen und Wanderung: Die Graugans kommt in weiten Teilen Europas und Asien vor. In Deutschland brütete sie schwerpunktmäßig in Ostholstein, Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg sowie in der Oberlausitz. Durch Aussetzaktionen sind sie in Schleswig-Holstein und anderen Bundesländern aber fast überall ansässig geworden.

 

Die hier beheimateten Graugänse verlassen uns bereits im August, sammeln sich z.T. an der Küste, z.B. im Dollart und ziehen dann in die westlichen Mittelmeerländer. Das Deltagebiet des Guadalquivir mit seinen Marismas in Südspanien ist ein bevorzugtes Überwinterungsgebiet. Der Heimzug erfolgt in breiter Front über Frankreich zurück nach Schleswig-Holstein, wo sie spätestens Mitte Februar bis Anfang März wieder eintreffen.

 

Brutbiologie: Im Laufe der letzten Jahrzehnte hat sich das Verbreitungsgebiet der Graugans auch auf die unmittelbare Küstennähe erweitert. Im NSG Graswarder brütet sie mittlerweile direkt im Schilfgürtel der Salzwiese und in Strandhaferbeständen der Strandwälle.

 

Der umfangreiche Nestbau wird aus lose zusammengefügten Pflanzenteilen, Stängeln und kleinen Ästen gebildet. Mit dem Beginn des Brütens Mitte März rupft sich die Graugans Dunen (Daunen) aus, um das Nest auszupolstern. Die Eiablage erfolgt gewöhnlich in den Morgenstunden. Die Brutdauer liegt zwischen 28-29 Tagen. Nach dem Ausschlüpfen verbleiben die Eltern mit den Jungen noch ca. 24 Stunden am und im Nest und führen sie dann zum Wasser. Die Jungtiere beginnen im Alter von etwa 8 Wochen mit ersten Flugversuchen. Richtig flugfähig sind sie im Laufe der 10. Woche. Sie bleiben bis Ende Januar Anfang Februar des kommenden Jahres noch im Familienverband.

 

Verhalten: Das Weibchen brütet alleine. Das Männchen schützt das Nestrevier insbesondere gegen eigene Artgenossen. Nähert sich beispielsweise ein anderes Paar, greift das Männchen zunächst mit Drohgebärden (Zischen und vorgestrecktem Kopf und Hals) an. Hilft das nicht, fliegt es mit lautem Geschrei auf die Reviereindrinlinge zu. Kommt es zum Kampf, wird der Gegner auch schon mal gepackt und mit kräftigen Flügelbugschlägen eingedeckt. Nach erfolgter Vertreibung kehrt das Männchen unter einer Art Triumphruf in die Nähe des Nestes zurück.

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