Löffelenten (Anas clypeata)

Löffelente
Löffelente

Besonderheiten: Nach der Übernahme der Gebietsflächen des NSG Graswarder ins Eigentum des Landes und damit in den Kompetenzbereich des Umweltministeriums wurde die intensive Beweidung mit Rindern eingestellt. Das hatte zur Folge, dass sich die Vegetation in weiten Teilen wieder voll entwickeln konnte. Damit traten zunehmend optimalere Verhältnisse für  bodenbrütende Entenarten ein. Davon wiederum profitierten  Löffelenten, die bis 1976 überhaupt nicht auf dem Graswarder brüteten. Anfänglich noch mit 10 nachgewiesenen Paaren ist heute im Durchschnitt auf Grund des Prädatorenbestandes nur mit 1-2 Paaren zu rechnen.

 

Vorkommen und Wanderung: Die Löffelente ist in weiten Teilen Europas, des nördlichen Asiens und in Nordamerika zu Hause. In Mitteleuropa kommt sie lokal auch in Süddeutschland, Österreich und der Schweiz vor; ansonsten liegen ihre Schwerpunkte in der Norddeutschen Tiefebene. In Mecklenburg –Vorpommern ist die Löffelente ein verbreiteter, stellenweise sogar häufiger Brutvogel, was man von Schleswig-Holstein nicht behaupten kann. Trotzdem ist die Löffelente von der Ostsee über Binnenseen bis hin zu den Marschlandschaften überall anzutreffen. In Schleswig-Holstein brüten ca. 600 Paare.
Auf dem Graswarder und der Eichholzniederung brüteten bis zu 9 Paare; ab 2000 ist der Bestand auf 1-2 Paare zurückgegangen.


Als Zugvögel verlassen uns die Löffelenten ab September. Hauptüberwinterungsgebiete sind die Mittelmeerländer und Afrika südwärts bis Ghana, Kenia und Uganda. In Ausnahmefällen überwintert die Löffelente auch in Mitteleuropa, doch besteht bei Frost die Gefahr des Verhungerns. Dann setzt sich nämlich Eis zwischen den Lamellen des Schnabels fest, so dass eine Nahrungsaufnahme unmöglich ist.


Der Heimzug aus den afrikanischen Überwinterungsgebieten erreicht Mitte März bis Mitte April seinen Höhepunkt. An der Ostseeküste bevorzugen sie brackige bis ausgesüßte Biotope auf und an Nehrungen oder Wiesen hinter den Deichen.

Brutbiologie: Die Geschlechtsreife setzt zum Ausgang des 1. Lebensjahres ein. Die Paarbildung beginnt schon im Winter, hält aber bis zur Brutzeit an.
Ihr Nistplatz liegt stets gut versteckt im Bereich von Seggen-Bulten, fast immer an trockenen Stellen. Der Nestbau erfolgt durch das Weibchen mit trockenen Pflanzenteilen aus der unmittelbaren Umgebung. Das Scharren der Nestmulde beginnt frühestens fünf Tage vor Ablage des 1. Eies. Es ist in der Regel grünlich –grau; die Gelegegröße schwankt zwischen 6 und 15 Eiern. Die Hauptlegezeit beginnt gegen Mitte Mai, 22-25 Tage brüten sie. Im Alter von 6 bis 7 Wochen können die Jungen fliegen.


Die Nahrung ist eine Mischkost aus tierischen und pflanzlichen Bestandteilen; vor allem kleine Krebse und Schnecken, aber auch Insekten und ihre Larven. Außerdem gern Sämereien und Knospen, aber auch Teile von Unterwasserpflanzen wie z.B. vom Seegras.


Verhalten: Schon im Winter beginnt die Paarungszeit. Dabei fällt das so genannte Bauch-Scheinputzen auf, welches fast immer durch ein Kopfschütteln eingeleitet wird. Das Männchen umkreist sein Weibchen solange, bis es mit dem Weibchen Seite an Seite steht. Dann schüttelt es sich betont langsam und beugt sich schließlich vor, um am Bauchgefieder zu picken. Dabei wird der Flügel leicht bewegt, so dass der leuchtend grüne Spiegel sichtbar wird. Dieses Scheinputzen erfolgt nur an Land. Auch die von den Stockenten bekannten Pumpbewegungen sind zu beobachten. Letztlich  zeichnet die Löffelenten ein Balzflug aus, bei dem sie streckenweise im auffallend laut „rasselnden“ Flatterflug fliegen.

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