Blässralle oder Blässhuhn (Fulica atra)

Blässralle
Blässralle

Die Blässralle ist größer als das Teichhuhn, entspricht etwa einer Reiherente. Die Dunenjungen sind schwarz mit einer auffallend roten und orangegelben Zeichnung am Kopf und Hals. Diese verliert sich im Laufe der Aufzucht.

 

Vorkommen und Wanderungen: Die Blässralle hat eine ähnliche Verbreitung wie die Teichralle; sie brütet überall in Europa bis nach Nordafrika, Asien, Indien,  Nordchina. In Mitteleuropa ist die Blässralle ein überaus häufiger Brutvogel an Teichen und Seen. Sie überwintert in West- Südwest- und Südeuropa, aber auch schon in großen Ansammlungen auf dem Heiligenhafener Binnensee. In Folge von Nahrungsmangel gingen in den harten Wintern 1978/79 oder 1995/96 viele Tiere zugrunde.

 

Brutbiologie: Blässhühner sind Brutvögel an stehenden (Teichen) und langsam fließenden Gewässern (Flussabschnitten), seltener an Lagunen der Nehrungen. Im NSG Graswarder legen sie ihre Nester in seichtem Wasser als „Schwimmburgen“ aus Halmen der Binsen, Seggen oder auch Schilfhalmen an. Der umfangreiche Nestbau hat aber am Rande der Lagunen den großen Nachteil, bei Hochwasser überflutet zu werden. Der Legebeginn erfolgt an der Ostseeküste hauptsächlich im April, Nachgelege gibt es auch noch im Juni.


Beide Partner brüten, das Weibchen etwas häufiger und länger als das Männchen. Die Altvögel sitzen vor der Eiablage schon mal im Nest „Probe“. Während der Brutzeit halten sie sich stets in Rufnähe zu ihrem Partner auf. Kommt es zur Brutablösung, wartet der brütende Vogel solange, bis der Partner direkt am Nest erscheint. Die Gelege erreichen die Größe von 4-8 Eiern. Sie sind glanzlos hellgrau mit vielen fast schwarzen Pünktchen. Nach 22-24 Tagen schlüpfen die Jungen. Die fast schwarzen Jungen tragen auf dem Kopf und am Hals rotfarbene Dunen, die im Laufe der ersten Wochen wegfallen. Bis zum Alter von 4-5 Wochen werden sie gefüttert und sind mit ca. 8 Wochen erwachsen.

 

Verhalten: Während der Brutzeit sind Blässhühner sehr aggressiv gegenüber Artgenossen. Außerhalb der Brutsaison sind sie dagegen ausgesprochen gesellig und verträglich. Schon währen der Aufzuchtszeit schließen sie sich zu lockeren Gemeinschaften zusammen und übernachten auch gemeinsam an Schlafplätzen. Die winterlichen Gesellschaften umfassen am NSG Graswarder und den angrenzenden Binnen- und Strandseen schon mal bis zu 2500 Individuen. Durch ihre starke Platzbindung und die gemeinsame Nahrungssuche entsteht im Winter ein starker Zusammenhalt; nicht unwesentlich, wenn der Seeadler über ihnen kreist. Im Laufe des Winters erfolgt nach stärkerer Eisbildung unter Land auch die Vergesellschaftung mit Tauchenten und Schwimmenten.

Machen Sie uns stark

Spenden