Nachruf des NABU Landesverbandes

NABU SH trauert um einen großen Naturschützer

„Einer der ganz großen Vorkämpfer für den Naturschutz“ – NABU Präsident, Vizepräsident des NABU SH und Landesnaturschutzbeauftrager in SH

Neumünster/Heiligenhafen – Der NABU Schleswig-Holstein trauert um Klaus Dürkop, ehemaliger Vizepräsident und langjähriges Vorstandsmitglied im Landesverband zwischen den Meeren. Mit ihm verliert der Naturschutz in Deutschland einen großen Vermittler und echten Naturschutzmacher – jahrzehntelang aktiv war Klaus Dürkop vor allem auf dem „Graswarder“ in seinem Heimatort Heiligenhafen, der 1968 durch sein Engagement unter Naturschutz gestellt wurde. Dürkop verstarb am 14. Oktober im Alter von 85 Jahren.

 

Von 1988 bis 1992 war Klaus Dürkop Präsident des Deutschen Bundes für Vogelschutz (DBV), dem Vorgänger des heutigen NABU. Zuvor war er Vizepräsident (1984-1988) sowie Vorstandsmitglied im NABU-Landesverband Schleswig-Holstein (1967-1987). Ab 2007 fungierte Klaus Dürkop fünf Jahre lang als Landesnaturschutzbeauftragter in  Schleswig-Holstein. Seine Erfahrungen im Naturschutz brachte er zudem als Berater im Naturschutzbeirat Schleswig-Holstein (2002-2011) sowie mehr als 30 Jahre lang im Kreis Ostholstein ein. Für sein Engagement erhielt er bereits 1987 das Bundesverdienstkreuz und 2012 das Verdienstkreuz 1. Klasse. Im Juni dieses Jahres verlieh ihm NABU-Landesvorsitzender Alexander Schwarzlose die Lina-Hähnle-Medaille – die bundesweit höchste Auszeichnung des NABU.

 

„Die Verleihung der Lina-Hähnle-Medaille an Klaus Dürkop war für mich ein großes Glück und eine große Ehre“, so Alexander Schwarzlose. „In dieser Begegnung gewann ich den sicheren Eindruck, dass mir nicht nur einer der ganz großen Vorkämpfer für den Naturschutz gegenüberstand, sondern auch ein ganz toller, sympathischer Mensch.“

 

Auch NABU-Präsident Jörg-Andreas Krüger würdigt sein Lebenswerk: “Sein ganzes Leben lang hat sich Klaus Dürkop mit Leidenschaft und Herz für die Natur stark gemacht. Mit viel Einfühlungsvermögen und Verhandlungsgeschick führte er die ostdeutschen Naturschutzorganisationen und den NABU nach der Wiedervereinigung zusammen. Damit schrieb er – inmitten politischer Umwälzungen in Mitteleuropa und neuer Umweltprobleme – ein Stück deutsch-deutscher Wiedervereinigungsgeschichte. Aber auch im praktischen Naturschutz vor Ort brachte er sich mit seiner zupackenden Art – auch gegen so manche Widerstände – für den Schutz unserer Natur ein. Die Verdienste von Klaus Dürkop für den NABU und den gesamten Naturschutz in Deutschland wirken bis heute nach.”

 

Nicht zuletzt in seinem Heimatort Heiligenhafen nahe Fehmarn brachte sich Dürkop leidenschaftlich für den Naturschutz ein. Mittelpunkt seines Vogelschutz-Lebenswerks waren das dortige Naturschutzgebiet und die NABU-Station „Graswarder“, wo Dürkop noch bis vor zwei Jahren als Schutzgebietsbetreuer aktiv war und bis zuletzt seinen Nachfolger Winfried Witt als Co-Betreuer unterstützt hat. Durch sein Engagement wurde das Gebiet 1968 unter Naturschutz gestellt. Bereits 1965 gründete Klaus Dürkop die NABU-Gruppe Heiligenhafen, die das Gebiet bis heute betreut. Knapp 50 Jahre – von 1976 bis 2023 – blieb er ihr Vorsitzender. Seine langjährigen Erfahrungen im Naturschutz brachte Dürkop auch beim Aufbau des Wasservogelreservats Wallnau auf Fehmarn ein – von den Kaufverhandlungen über die Planungen und den Umbau des Gebäudes bis hin zur Weiterentwicklung des überaus bedeutsamen Naturschutzgebiets.

 

Über all diese Jahrzehnte war es Klaus Dürkop ein großes Anliegen, den Menschen die Zusammenhänge und die Begeisterung für die Natur nahezubringen – durch zahlreiche Führungen in der Natur, in Vorträgen oder in persönlichen Gesprächen. An deren Ende hatte der NABU SH nicht selten neue Mitstreiterinnen und Mitstreiter gewonnen. Zu nennen sind auch Klaus Dürkops Filme und Natur-Dokus, unter anderem seine Mitwirkung an der ZDF-Reihe „Paradies aus Menschenhand“, sowie sein Werk „Küste im Wandel“, das die Natur und Vogelwelt am Meer in den Fokus rückt.