Leuchtend gelb blühende Rapsfelder mit ihrem Überangebot an Pollen für die Honigbienen gehören seit einigen Tagen der Vergangenheit an. So stellen sich Imker immer häufiger die Frage nach Blüten-pflanzen, die der Rapsblüte nachfolgen. Dafür sieht es aber schlecht aus in unserer eintönigen Landschaft, in der nahezu flächendeckend alle Wildkräuter mit Pflanzenbehandlungs-mitteln weggespritzt werden. Kleine Lichtblicke bieten zum Beispiel noch Naturschutzgebiete, in denen die chemische Keule keinen Platz hat.
Eine Antwort auf nachfolgende Blütenpflanzen bietet so z.B. das NSG Graswarder mit ausgedehnten Blütenteppichen des Milchkrauts (Glaux maritima). Diese ausdauernd krautige Pflanze mit einer
Wuchshöhe von 3-28 cm Höhe hat ihren Standort auf den feuchten Salzwiesen der Nord- und Ostseeküste. Auf dem Graswarder bildet sie in der Uferzone der Lagunen regelrechte Blütenteppiche, die
unregelmäßig von Sturmhochwassern überflutet werden können. Das Milchkraut kommt in dieser Übergangszone besser zu recht als andere konkurrierende Pflanzen, zu denen die Meerstrandsimse oder die
etwas höher gelegene Bodden-Binse gehören.
Das Milchkraut (ein Primelgewächs) blüht von Mai bis in den August und kann mit ihren kleinen rosa Blüten eine gute Alternative für die Honigbienen sein. Zur Zeit scheinen die ausgedehnten
Milchkrautbestände ganze Bienenvölker zur Honigsuche einzuladen. Daher ist es ratsam, Salzwiesen zur Zeit nicht barfuß zu betreten. Von uns Menschen können die jungen Triebe dieser
dickfleischigen Pflanze gar Spinatgemüse beigegeben werden.
Text und Fotos: Klaus Dürkop
Kommentar schreiben