Balsam für die Seele

Nach schon fast frostigen Nächten liegt frühmorgens nun wieder dichter Nebel über dem Graswarder. Zeit, um bei aufgehender Sonne auf dem Beob- achtungsturm die Seele ein bisschen baumeln zu lassen. Zeit, um der Natur in all ihrer Fülle  Raum zu geben,  Zeit, um sich von der Hektik,  dem Stress und  unangenehmen Ereignissen  vergangener Monate zu erholen. Zeit, um wieder klaren Kopf für die Herausforderungen um Naturschutzbelange in und um Heiligenhafen zu bekommen. Zeit, um in diesen Tagen bei völliger Windstille der Natur mit Tautropfen an Strandhaferhalme fotografisch zu begegnen, den Rindern bei ihrer ersten Nahrungsaufnahme zuzuschauen  oder der meisterhaften Konstruktion  des Architekten Meinhard von Gerkan in aller Ruhe gegenüber zu stehen, dem Beobachtungsturm,  der sich wie ein sitzender Vogel  in der Lagune spiegelt.

 

 

Wirklich ruhig geht es in diesen Tagen dennoch nicht zu, denn wie aus dem Nichts erscheinen plötzlich in großer Höhe die ersten nordischen Gänse im Formationsflug am Himmel. Mit speziellen typischen Lauten weisen sie sich als Nonnengänse aus, die seit ihrem Erscheinen am 1. Oktober  lautstark kundtun, dass der Herbst nicht mehr zu leugnen ist. Kette für Kette zieht in V-Formation über den Graswarder hinweg und spart so im Flug gut ein Drittel ihrer Energie ein. Fast 2.500 Individuen mögen es an diesem paradiesischen Morgen sein. Grandiose  Erlebnisse, die ich jedem Heiligenhafener Bürger einmal gönnen möchte.

 

 

Text und Fotos: Klaus Dürkop

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