Problemfall Kartoffelrose

Wie wir schon seit einigen Jahren beobachten konnten, breitetete sich die Rosa rugosa auch in den Dünen und Strandwällen des Graswarders aus. Bisher konnten wir die Ausbreitung dieser Strauchart durch Herausreißen und dem Einsatz von Spaten und Schaufel noch unter Kontrolle halten. Nachdem sich aber dieser invasive Neophyt explosionsartig in den Dünen östlich des Beobachtungs-turmes ausbreitete, mussten wir uns zu einem rigorosen Einsatz mit einem Kleinbagger entschließen.  Bei dieser Maßnahme half die Landschaftsgärtnerei Knorr aus Heiligenhafen mit dem entsprechenden Gerät und schaffte es innerhalb von vier Stunden, die  gesamten „Inseln“ mit der Kartoffelrosenbeständen aus dem Dünen- und Strandwall herauszulösen. Viele Hände unserer freiwilligen Helfer haben dann die Pflanzen samt ihren Rhizomen aus den Dünen-  und Geröllflächen herausgezogen und entsorgt. So bleibt uns innerhalb der laufenden Vegetationszeit  nur noch die Aufgabe, die nachwachsenden Pflanzen gleich nach ihrem neuerlichen Auftreten sofort wieder zu beseitigen. Auf diese Weise können wir mit vereinten Kräften wohl auch in Zukunft die weitere Ausbreitung dieser invasiven Pflanze im Naturschutzgebiet unterbinden. Gerät  und  Man-power stellte uns die Landschaftsgärtnerei kostenlos zur Verfügung.

 

 

Zur Erinnerung:

Das eigentliche Verbreitungsgebiet der Kartoffelrose (Rosa rugosa) liegt in Ostasien in Hokkaido, Sachalin und an den Küsten von Kamtschatka bis Nordostchina. Bei uns heißt sie auch Kamtschatkarose. Sie wird im Handel ausgesprochen günstig angeboten und wurde eine zeitlang sogar im Rahmen von Dünenbefestigungen hier an der Küste eingesetzt. Sie entwickelte sich aber immer mehr zu einer ökologisch problembehafteten Pflanze für die heimische Dünen- und Strandwallpflanzenwelt. Typische Küstenpflanzen wie Strandhafer, Stranddistel, Meerkohl , Grasnelken oder Dünenstiefmütterchen werden sprichwörtlich überrollt und ersticken förmlich unter dem dichten Blätterdach der Kartoffelrose. Wenn der Bestand nicht unter Kontrolle gehalten wird, muss davon ausgegangen werden, dass eine artenreiche Küstenpflanzengesellschaft  schon bald der Vergangenheit angehört.

 

Text: Klaus Dürkop, Foto: Fritjof Wittrock

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