Massenhafte Vogelwanderung

Graugänse
Graugänse

„Hoch- Zeit“ auf und über dem Graswarder. Ein bisschen ließ der Vogelzug ja auf sich warten, doch nun füllen sich die Salz- wiesen immer mehr  mit Graugänsen, Nonnen- und Kanada-gänsen. Zwischen Ihnen wuseln noch unzählige Trupps an Pfeifenten. Kurzrasige Flächen mit Queller,  Andel und Rotschwingel haben es den Gänsen und Enten offensichtlich beson- ders angetan. Die extensive Beweidung zahlt sich wieder einmal aus und „liefert“ den Vögeln proteinreiche Nahrung für ihren Weiterflug in ihre Überwinterungsgebiete.

Ein irres Schauspiel boten darüber hinaus Eiderenten, die mit ca. 3000 Individuen an der Nordküste des Graswarders mit ihren typischen Rufen einfielen und von gut 550 Kormoranen begleitet wurden. Die schwarzen Gesellen hatten einen Heringsschwarm etwa 500 Meter vor der Küste entdeckt und badeten gleichwohl in Heringen. Leider ein wenig zu weit von der Küste entfernt, um Nahaufnahmen von diesem Schauspiel machen zu können.

Die See schien regelrecht zu kochen, denn nahezu jeder Tauchgang wurde zum Erfolg für die Kormorane. Überall blitzten die Heringe auf. Offensichtlich ein Festbankett, wie ich es in diesen Ausmaßen noch nie erlebt hatte.Genug Heringe scheint es in der Ostsee also zu geben. Die gerade festgelegte Fanquotenreglung der EU für die Ostseefischer scheint diese Beobachtungen nur zu bestätigen.

 

Goldregenpfeifer und Kiebitze haben aber immer noch nicht ihr Maximum erreicht. Über einen längeren Zeitraum verweilen in den Windwatten zwischen dem Strand-Ressort (neues Bebauungsgebiet) und dem westlichsten und damit ältesten Strandwall immer wieder Pfuhlschnepfen und junge Sandregenpfeifer. Sie finden dort einen reich gedeckten Tisch mit  Seeringelwürmern verschiedener Arten.

 

Bei den Singvögeln zogen in den vergangenen Tagen größere Schwärme an Zeisigen, verweilten aber nur wenige Stunden im NSG. Wintergoldhähnchen nutzten den Schutz der Kartoffelrosenbestände (wenigstens mal etwas Positives über diese Gebüschpflanze), ein Vogel verirrte sich sogar in den Vortragsraum unseres  Naturzentrums. Die kleinste der Zugvogelarten wurde zum „Star“ im Ausstellungsraum und der Naturschutzwart hatte für einen kurzen Moment  seine „Story“.


Text und Fotos: Klaus Dürkop

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