Wintereinbruch

Lange hat der Winter auf sich warten gelassen. Nun ist der Graswarder mit einer leichten Schneedecke überzogen und die Lagunen werden schon morgen mit einer durchgehenden Eisschicht überzogen sein. Die umfangreichen Nahrungs-gründe mit Watt- und Ringelwürmern verschwinden dann unter Eis und Schnee. Den jetzt noch verbliebenen Großen Brachvögeln wird diese Situation gar nicht passen, denn vereiste Flachwasserzonen prägen das Bild an der ganzen Ostseeküste und versperren den Nahrungszugang zu den Flachgewässern.

 

Dafür hat schlagartig der Einflug von Gänsesägern und Singschwänen auf dem Binnensee eingesetzt. Den „Gelbschnäblern“ bietet sich dort ein reichgedeckter Pflanzentisch mit der Salde Ruppia maritima. Kaum sind sie da, machen sie auch schon laut rufend auf sich aufmerksam und unterhalten mit ihren wohlklingenden Lauten unsere Mitarbeiterin Ingrid im Naturzentrum. 

Sie hat sich -  gut eingemummelt – den reparaturbedürftigen Info-Tafeln vom Lehrpfad angenommen und ist nun schon seit einigen Tagen dabei, Schriftzüge zu erneuern und beschädigte bildliche Darstellungen mit Pinsel und Farbe wieder wie neu erscheinen zu lassen. Draußen wartet noch eine andere Baustelle auf fleißige Hände. Möglicherweise sind wir dabei aber auf die Hilfe eines örtlich ansässigen Handwerkers angewiesen, denn die vom Sturm umgewehte reetgedeckte Info-Tafel muss ausgebessert und mit schwerem Gerät aufgerichtet werden.

Mehr Zeit als bisher werden wir für die Sicherung der Brutkolonien aufwenden müssen, damit Verluste durch Prädatoren minimiert werden können. Wichtigste Aufgabe wird es dabei sein, die bekannten Kolonien mit einem E-Zaungeflecht einzudrahten. Dies geschieht in Absprache mit der UNB des Kreises Ostholstein. Ca. 1250 lfd. Meter Euro-Flechtzaun mit einer Höhe von 1,10 Meter stehen zur Verfügung und  werden von unserem  Graswarderteam im März aufgestellt und über die Brutsaison unterhalten. Wenn wir dann am Ende der Saison so einen Erfolg nachweisen können wie bei der  Pilotanlage im vergangenen Jahr, können wir hoffnungsfroher in die Zukunft sehen.

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