Die lange und späte Kältperiode hinterließ in diesem Jahr ihre Spuren. Unter diesen Ausnahmezustand fielen auch unsere Gänse. Der größte Teil der Graugänse schritt nämlich in diesem Jahr überhaupt nicht erst zur Brut. 52 Paare halten sich in diesen Tagen noch immer auf dem Graswarder auf, ohne dass sie Anstalten zu einem Brutgeschäft machen. Die regulären..
Termine zur Eiablage fielen auf Grund von Eis und Schnee bekanntlich ja aus, und die Gelege, die verspätet noch angelegt wurden, fielen zum größten Teil auch noch den Silbermöwen zum Opfer. Nur ein einziges Grauganspaar hat sich bisher mit 5 Gössel vorgestellt. Dafür gab es in diesen Tagen eine überraschende Begegnung mit einer einzelnen Zwerggans (siehe Foto), die am Beobachtungstag am 3. Mai noch eine verhältnismäßig kurze Fluchtdistanz aufwies und von mir ohne große Fotoausrüstung mit einer Pocketkamera aufgenommen werden konnte. Am darauf folgenden Tag vergrößerte sich die Distanz. Vielleicht war sie auch nur nach langem Flug ermattet. Mit dem Spektiv konnte sie mehrere Tage beobachtet werden. Ein äußerst seltener Gast, nämlich eine Trauerbachstelze, hat sich mit einer normalen Bachstelze zusammengetan und ihr Brutrevier um das Naturzentrum ausgewählt. Mal sehen, was dabei herauskommt.
Bei den Zugvögeln beherrschen zur Zeit die Schafstelzen (thunbergi) sowie Bluthänflinge den Graswarder. Nur sehr zögerlich nimmt die Anzahl der Küstenseeschwalben und Flussseeschwalben zu. Einzelne Zwergseeschwalben überflogen den Graswarder, ohne dass sie aber schon mal auf den östlichen Strandriegel Station machten. Erfreulicherweise haben sich auch mehrere Löffelentenpaare eingefunden und zeigen Revier- und Brutverhalten. Sie hatten sich in den letzten Jahren rar gemacht. Es bleibt also spannend.
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