Für die deutsche Ostseeküste erstellte der Wasserstandsdienst des Bundesamtes für Seeschutz- und Hydrogaphie schon am Vortag die Prognose eines Sturmhochwassers mit 1,4 Meter über NN. Sie traf mit 1,35 nicht ganz ein, weil der Sturm am Freitag dann doch schneller nachließ als erwartet. Dennoch haben die Dünen ganz erheblich Federn lassen müssen. Den Grund dafür lieferte der Frontalaufprall der Wellen auf die Küste.
Dieses Schauspiel ließ ich mir nicht entgehen..
und so machte ich mich bei zunächst trüben Wetter auf den Weg zum Naturzentrum. Leider war bereits am Gillhus Endstation für die Fahrt mit dem Auto. Das Ostseewasser hatte den Graswarderweg unpassierbar gemacht. Mir blieb nur der “Umzug” in meine Wathose. Ein beschwerlicher Weg stand mir bevor. Die Flutwelle erreichte um 12.15 ihren Höhepunkt. Bis dahin hatte sie den Weg zum Teil bis zu 45 Zentimeter unter Wasser gesetzt. Zwei Anwohner der Graswarderhäuser konnten jedenfalls per Auto den Graswarder nicht mehr verlassen. Eine Finnin meldete sogar Ansprüche zur “Rettung” über einem Hubschraubereinsatz an. Am Abend war der Weg wie nach allen bisherigen Erfahrungen schon wieder befahrbar.
Nicht ganz ungeschoren sind wir am Naturzentrum geblieben. Die aufgestapelten Brutinseln hatten sich selbständig gemacht und schwammen verteilt um das Blockhaus. Eine Lehre, aus der wir schnell lernen müssen.Vom First des Blockhauses enstanden dann beigefügte Fotos. Darüber hinaus hat das Sturmhochwasser die Düne gleich hinter dem Beobachtungsturm stark angenagt Wie wir wissen, wird sie in wenigen Jahren ihre stattliche Größe und Höhe wieder erreichen, ohne menschliches Tun. Am Badestrand des Steinwarders wird der Stadt aber wohl nichts anderes übrig bleiben, als den Verlust durch Aufspülungen auszugleichen. Die hohe Düne zwischen dem Gillhus und dem “BerlinerLager” erlitt zum Teil einen so starken Rückgang, dass eine Art Steilküste mit einer Höhe von bis zu fünf Metern entstand.
Die Vogelwelt hatte hochwasserbedingt den Graswarder bis auf einige Höcker- und Singschwäne sowie Graugänse verlassen. Im Yachthafen tummelten sich vermehrt Reiherenten und Blässhühner und am Rande des Wäldchens auf Riegel eins flogen sogar noch zwei Bekassinen auf. Die große Schar der Pfeifenten hat sich auf die angrenzenden Felder auf dem “Festland” zurückgezogen.
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