Wasservogelzählung Januar 2008

Kormorane vor der Fehmarnsundbrücke
Kormorane vor der Fehmarnsundbrücke

Fast windstill war es und bei angenehmen Temperaturen und Sonnenschein geradezu beste Vorausetzungen für das Vogelzählen. Nur die erwarteten spektakulären Arten blieben aus; keine Ohrenlerchen, keine Schneeammern, keine Strandpieper und fast keine Limikole. Auf dem Zählbogen notierte Anja Koch: Zwergtaucher: 4; Haubentaucher: 2;Kormoran: 44; Graureiher 18; Höckerschwan: 47; Singschwan: 1 Paar balzend, 36 im Überflug, Graugans: 535; Brandgans: 2; Pfeifente:248; Stockente: 661; Reiherente: 423; Eiderente: 11; Krickente: 36; Schellente: 47; Mittelsäger: 3; Blässhuhn: 227; Kiebitzregenpfeifer: 5; Großer Brachvgel: 17; Rotschenkel: 3; Mantelmöwe: 19; Silbermöwe: 142;Lachmöwe: 7. Für Aufregung sorgte dann noch ein adultes Seeadlerpaar.

Singschwäne
Singschwäne

So blieb noch genug Zeit für einen zweiten Einsatz, der uns bis zum Dunkelwerden in Anspruch nahm. Richtig schweißtriefend ging es zu, denn dabei mussten Berge von abgestorbener Kamille und Melde aus der Sturmmöwenkolonie für den Abtransport zusamengetragen werden. Notwendig war diese Maßnahme geworden, weil diese Pflanzen sich in der Brutzeit so ausgebreitet hatten, dass die Sturmmöwenkolonie nahezu vollständig darunter verschwand. Nach Regentagen oder starker Taubildung wurden immer wieder Jungtiere gefunden,

Streugut wird entfernt
Streugut wird entfernt

die durch Nässe eingegangen waren. Erklären lässt sich die Zunahme der obigen Pflanzen durch den übermäßigen Kot der Sturmmöwen. Kammille und Melde profitieren offensichtlich von dem wachsenden Bestand dieser Sturmmöwenkolonie und damit von der “Düngegabe”. Es wird schwer fallen, diese Entwicklung zu stoppen. Dennoch meinen wir, mit der Herausnahme von Streugut einen ersten Schritt zu gehen. Möglicherweise werden die Sturmmöwen aber auch selber dieses Areal aufgeben, wie sie es im Osten des NSG bereits nach der exlosionsartigen Zunahme von der Breitblättrigen Kresse (Lepidium latifolium) vormachten. Ein Grund wird sie jedoch noch etwas bremsen: Diese Kolonie ist durch einen Elektrozaun gesichert und damit frei von Füchsen und Mardern. Mal sehen, wie die Natur mit dieser neuen Herausforderung umgeht.

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