Von Rastvögeln zu Brutvögeln und einem unverhofften Gast

Gut einen Monat rasteten Nonnengänse mit bis zu 3000 Individuen im NSG Graswarder. Ein neuer Rekord und ein besonderes Schauspiel, an dem die Besucher des NSG lebhaften Anteil nahmen.

Am 16. April beendeten sie ziemlich abrupt ihre Zwischenstation im Schutzgebiet, nachdem sie Begegnung mit einem kapitalen Fuchsrüden  hatten. In Sibirien sind Polarfüchse z.B. einer ihrer Hauptfeinde. Möglicherweise hatten sie sich aber auch in dieser Zeit auf den frischen und ausgedehnten Rotschwingelbeständen genügend Fettreserven für ihren Nonstop-Flug nach Sibirien angefressen. Ein ausreichendes Signal für den kräftezehrenden Weiterflug?  Wer weiß.

Andere Vögel wie  Austernfischer, Rotschenkel und Sandregenpfeifer sind in ansprechender Anzahl zurückgekehrt, was wir von den Säbelschnäblern bisher leider noch nicht sagen können. Am 16. April ergab die Erfassung weiterer Bestände im Rahmen der Internationalen Wasservogelzählung darüber hinaus wieder einen Rückgang der Sturmmöwen, die sich zahlenmäßig mit ca. 205 Paaren auf die Kolonie südlich des Naturzentrums und auf eine kleine Kolonie unterhalb des Beobachtungsturmes konzentrieren.

Die Kolonie am Blockhaus haben wir für dieses Jahr noch einmal mit einem doppelten E-Zaun und einer 40 Zentimeter hohen  Plastikfolie (gegen Igel) gesichert. Im kommenden Jahr hoffen wir auf den ca. 1,50 Meter hohen Gitterzaun, der dann großflächig das Schutzgebiet umzäunen soll. Die Überwachung der Kolonie übernehmen wieder Wärmebildkameras, die uns Dennis Reitenbach-Maaß installiert hat. Vielen Dank!

 

Das Brutgeschäft hat traditionell mit der Brut der Graugänse begonnen. Das Paar  auf dem Dach der Voliere hat am 10. April verhältnismäßig spät die Brut aufgenommen. Hoffnung besteht in diesem Jahr auch wieder für die Eiderenten, die ihren Balzplatz nördlich des Yachthafens  zwischen Primus-Strandresort und NSG eingenommen haben. Eine besondere Begegnung machte ich am 17. April, als ich zu früher Stunde von unserer derzeitigen Naturschutzwartfamilie Nauwerk aus dem Bett geholt und darauf hingewiesen wurde, dass ein Löffler in Sichtweite zum Naturzentrum gelandet wäre. Das beigefügte Foto von heute Morgen könnte Hoffnungen wecken, wenn man an die Erfolgsgeschichte im schleswig-holsteinischen Wattenmeer denkt. Erste Voraussetzung wäre dann aber ein Lebensraum ohne Füchse und Wildschweine. Nur eine Vision?

Text und Fotos: Klaus Dürkop

 

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