Silbermöwe (Larus argentatus)

Silbermöwe
Silbermöwe

Vorkommen und Wanderung: Die Silbermöwe brütet entlang der europäischen Küsten auf den Inseln des nördl. Atlantiks, in Nord- und Zentralasien sowie im nördl. Nordamerika. Die Zahl der verschiedenen Rassen schätzt man auf zwölf. Ihre Hauptverbreitung in Deutschland liegt auf den Inseln der Nordseeküste, wo sie kolonieartig mit bis zu 12 000 Brutpaaren vorkommt. Die bei uns vorkommenden Silbermöwen sind Stand- und Strichvögel. Das Hauptüberwinterungsgebiet reicht von der südwestlichen Ostsee bis zu den Britischen Inseln.

 

Brutbiologie: Im NSG Graswarder besetzen die Silbermöwen z.T. schon im Februar ihre Brutplätze im Bereich von Strandwällen und Dünen. Die Geschlechtsreife tritt nach nach 3-5 Jahren ein, die Legezeit beginnt hier ab dem 25. April. Gelegegröße 2-3 Eier. Si schlüpfen je nach Witterungsumständen nach 26-32 Tagen. Die Führungszeit endet nach 35-59 Tagen. Das Futter wird anfangs in kleinen Portionen übergeben. Sobald die Küken an den elterlichen Schnabel picken können, wird beim Altvogel ein Brechreiz ausgelöst. Sie würgen dann das Futter auf den Boden, von wo aus die Jungen es übernehmen.

 

Verhalten: Bei drohenden Territorialverletzungen reagiert die Silbermöwe u.a. mit Grasrupfen. Beide Vögel laufen aufeinander los, halten in 30-50 cm Abstand inne, worauf einer der beiden „wütend“ in den Boden hackt und damit beginnt, Gras auszureißen.

 

Besonderheiten: Die Silbermöwe hatte auf Grund anthropogener Einflüsse im Raum Heiligenhafen zugenommen. Im NSG-Graswarder war dies auf die zentrale Mülldeponie des Kreises Ostholstein in unmittelbarer Nähe Heiligenhafens zurückzuführen. Brüteten 1976 nur 8-10 Paare im Gebiet, so war der Bestand 1990 auf über 450 Paare angestiegen und damit zum Problem geworden. Jungvögel von Singvögeln wie Wiesenpieper und Feldlerche sowie Dunenjunge von Enten, Wartvögel oder anderen Möwenarten hatten in der Aufzuchtszeit immer weniger Chanzen zu überleben. Sie wurden hauptsächlich von den Silbermöwen gefressen. Die Brutzahl der Silbermöwen nahm erst dann wieder ab, nachdem das Nahrungsangebot auf der nahegelegenen Deponie durch ein Abweisernetz entzogen werden konnte. Danach sank der Bestand wieder auf ein "erträgliches Maß" von ca. 15 Brutpaare.

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